Brennnessel, Giersch und Löwenzahn – das wilde Triumvirat
Wenn du nur drei wichtige Wildkräuter kennst, kannst du schon deinen Speiseplan erheblich bereichern. Diese drei, die ich dir nun vorstelle, sind den Großteil des Jahres verfügbar und es gibt sie überall und reichlich. Du muss also keine Angst haben, den Tieren etwas wegzunehmen.
Auch wenn die folgenden Pflanzen leicht zu bestimmen sind, solltest du immer auf Nummer sicher gehen. Als Hilfestellung kannst du meine Bestimmungskarten nutzen, auf denen die wichtigsten Merkmale der Pflanzen übersichtlich dargestellt sind. Oft sehen die Pflanzen draußen anders aus, als auf einem Foto. Nimm dann einfach Blätter der Pflanze mit nach Hause und schaue sie dir dann in Ruhe an, oder nutze eine App vor Ort. Aber Vorsicht! Auch eine App kann sich irren.
Die Brennnessel
Jedes Kind kennt die Brennnessel und weil sie brennt ist sie eher unbeliebt. So sagte schon der bekannte Kräuterpfarrer Johann Künzle:
“Hätte die Brennnessel keine Stacheln, wäre sie schon längst ausgerottet worden, so vielseitig sind ihre Tugenden!”
Die Brennnessel gehört zu den Nesselgewächsen, die alle essbar sind. Anhand der Brennhaare lässt sich die Brennnessel leicht bestimmen.
Die Brennnessel ist sehr vielseitig verwendbar. Blätter werden zu Spinat oder Pesto verarbeitet. Besonders wertvoll ist die Brennnessel roh verzehrt im grünen Smoothie, sie enthält sehr viel Vitamin C und Eisen. Durch das Mixen werden die Brennhaare unschädlich gemacht. Im Sommer werden die Brennnesselsamen geerntet, Superfood für den Winter!
Unter “Rezepte” findest du viele Rezepte mit der Brennnessel und auch in meinem Buch.
Der Giersch
Im Lateinischen heißt der Giersch “aegopodium podagraria”. Aigos bedeutet Ziege und podium bedeutet Füßchen, also Geißfuß. So wird der Giersch auch genannt. Der Giersch wuchert in vielen Gärten und ist vielen ein Dorn im Auge. Dabei ist er so heilsam und gesund! Der Giersch enthält viel Vitamin C, Eiweiß und Mineralstoffe. Durch sein entzündungshemmende und harntreibende Wirkung ist der Giersch schon seit dem Mittelalter eine bekannte Heilpflanze gegen Gicht und Rheuma.
Durch sein petersilienähnliches Aroma ist der Giersch in der Küche sehr vielfältig einsetzbar. Ob im Smoothie, Dip, im Pesto oder Kräuterquark, immer lecker und gesund!
Merke dir 3 mal 3! Dreiteilige Blätter und dreikantiger Stiel! So kannst du den Giersch gerade im Frühjahr leicht erkennen. Doch Vorsicht im Sommer! Die Blütendolde des Giersch bietet Verwechslungsgefahr mit anderen Doldenblütlern. Deshalb gilt: Immer genau auf die Blätter schauen! Merke dir im Frühling die Giersch Plätze, so kannst du die Entwicklung der Pflanze über das Jahr genau beobachten.
Der Löwenzahn (taraxacum officinale)
“Der Löwenzahn, der Löwenzahn, der hat schon manchen wohlgetan. Der Leber und der Galle hilft er in jedem Falle.” Alte Volksweisheit
Jedes Kind kennt den Löwenzahn und liebt seine Pusteblume. Die Verwechslungsgefahr ist gering, da der Löwenzahn ein Korbblütler ist, welche alle nicht giftig sind.
Neben der leuchtendgelben Blüte im Frühling fällt der runde, hohle Stiel auf, der Milchsaft enthält und die Hände dunkel färbt. Die Stängel enthalten viele gesundheitsfördernde Bitterstoffe, die auf die Verdauungsorgane eine positive Wirkung haben, so dass die Nahrung besser verdaut werden kann. Zur Aktivierung der Leber kannst du im Frühling beim Spazierengehen immer wieder Löwenzahnstängel essen.
Die Pfahlwurzel des Löwenzahn ist Inulinhaltig. Inulin ist ein Ballaststoff, der sich positiv auf die Darmflora auswirkt. Ein Smoothie im Winter bestehend aus Apfel, Orange und Löwenzahnwurzel tut einfach gut!
Oder wie wäre es mit einem Dessert aus Löwenzahnblüten?
Im Frühling nutzen wir die Löwenzahnblüten, im Sommer die Blätter und im Winter die Wurzel, somit ist der Löwenzahn eine ganzjährig nutzbare Pflanze!